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Zusammen eine Kuh teilen

Frisch abgepackt fürs Fleischpaket

Das Thema Fleischkonsum ist aktuell in aller Munde. Verzicht liegt im Trend, ist aber nicht für jede:n eine Option. Wie Fleisch möglichst nachhaltig und mit Respekt gengenüber dem Tier konsumiert werden kann, zeigt das Jungunternehmen kuhteilen.ch aus Boll.

«Ich bin ein Genussmensch», lacht Moritz Maier. Ein gänzlicher Verzicht auf Fleisch sei nicht sein Weg, jedoch lägen ihm Nachhaltigkeit, Tierwohl und Qualität sehr am Herzen. Deshalb haben der Worblentaler Ingenieur und sein Kollege, Chefkoch Xavier Thoné, 2014 das Projekt kuhteilen.ch ins Leben gerufen. Acht Jahre später ist daraus ein gut funktionierendes Unternehmen geworden, das seinen Grundsätzen treu geblieben ist.

Konzept

Via Homepage wird Fleisch in Paketen à 4 und 8 Kilogramm verkauft, die einen Mix aus verschiedenen Fleischprodukten vom Entrecôte bis zum Hackfleisch enthalten. Dabei wird das Prinzip des «Crowdbutchering» angewendet, was bedeutet, dass sich eine bestimmte Anzahl Käufer:innen zusammen ein Tier teilen.

«Zuerst wird verkauft, dann gemetzget»

Geschlachtet wird erst, wenn das gesamte Rind verkauft wurde. Dadurch wird vermieden, dass Vorräte im Abfall landen, was bei herkömmlichen Verkaufsformen leider immer wieder der Fall ist. Zudem wird jedes Tier «Nose-to-Tail», also vollumfänglich verwertet. In den regulären Paketen landen jedoch keine Innereien, Schwanz, Zunge usw. Diese werden separat vertrieben und sind insbesondere in der Gastronomie sehr gefragt.

Weniger ist mehr

Nach dem Schlachten wird das Fleisch während mindestens 26 Tagen im Dry-Agingverfahren gereift. Das bedeutet, dass vom Kauf bis zur Heimlieferung mit einer Wartezeit von 4–6 Wochen gerechnet werden muss. Qualität braucht Zeit. Und eine möglichst artgerechte Haltung mit kurzen Wegen zur lokalen Metzgerei oder der Schlachtung direkt auf dem Hof hat seinen Preis. Unternehmer Moritz Maier empfiehlt, lieber weniger Fleisch zu essen, dafür bewusst und von bester Güte, was auch der diesjährigen Kampagne des Schweizer Tierschutzes «Weniger Fleisch – dafür aus tiergerechter Haltung» entspricht.

Grosse Transparenz

Bei jedem bei kuhteilen.ch ausgeschriebenen Tier ist nachvollziehbar, woher es stammt. Angeboten wird Beef vom Bio Hof aber auch Deluxe Beef mit dem Fokus auf spezielle Rassen, denn Moritz Maier und sein Geschäftspartner wollen bewusst auch den Verkauf von selteneren Rassen, wie dem Dahomey Rind oder dem Schweizer Wagyu fördern.

Auch Lamm und Söili

Mittlerweilen können bei kuhteilen.ch ebenso Fleischpakete von Lamm, Schwein und Poulets erworben werden. Auch hier stehen Qualität und eine artgerechte Haltung im Vordergrund. Auf die Frage, ob er denn zwischendurch auch vegetarisch esse, antwortet Moritz Maier, dass er einmal pro Jahr vegane Wochen einschalte. Dies helfe, neue Geschmäcker zu entdecken und Wraps seien herrlich.

Corinne Fischer
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