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«Wir rühren jedes Jogurt von Hand an»

Geschäftsleiter Adrian Liechti (rechts) mit Käser Alfred Bieri

2018 weihte die Biomilk AG ihre Manufaktur im Worbboden ein. Rund fünf Jahre später erhält das Unternehmen für seine innovative Geschäftstätigkeit den Worber Wirtschaftspreis.

Beim Rundgang durch die Produktionshalle an der Neufeldstrasse kann man lediglich erahnen, wie vielfältig das Sortiment der Biomilk AG wohl sein muss. Fakt ist: In ihrer hochmodernen Manufaktur stellt die preisgekrönte Firma rund 230 verschiedene Produkte – viele davon in Bio- und Demeter-Qualität – in weitgehend schonender Handarbeit her. Dazu gehören Pastmilch, Rahm, verschiedene Joghurts, Desserts sowie mehrere Käsesorten. Warum der Preis für die Biomilk AG auch wirtschaftlich ein Gewinn ist und was es mit dem Wort «Manufaktur» auf sich hat, erklärt Geschäftsleiter Adrian Liechti im Interview mit der Bantiger Post.

Nun gehören Sie auch zum erlauchten Kreis der Worber Wirtschaftspreisträger…
«….was uns natürlich freut, denn diese Auszeichnung ist für die ganze Belegschaft enorm wertvoll. Sie zeigt, dass unsere Arbeit geschätzt und anerkannt wird.» 

Warum haben Sie diese Auszeichnung «verdient»?
«Für die Biomilk AG verliefen die ersten Jahre recht turbulent. So war es nicht immer einfach, einen Betrieb dieser Grösse zum ‹Laufen› zu bringen. Trotz dieser Startschwierigkeiten legten wir grossen Wert darauf, für die Lieferanten wie auch für die Kundschaft stets ein verlässlicher Partner zu sein.» 

Ist der Wirtschaftspreis für Sie auch wirtschaftlich interessant?
«Ja, davon gehen wir aus. So haben wir bereits zahlreiche positive Feedbacks aus der Region erhalten. Das bedeutet, wir werden wieder wahrgenommen. Leider war dies in letzter Zeit nicht immer der Fall.» 

2016 schloss sich die Biomilk AG mit der Chäsi Worb zusammen. Seit fünf Jahren stellen beide Betriebe ihrer Produkte unter demselben Dach her. 
«Das stimmt. Trotzdem gibt es Unterschiede, was die Zusammensetzung der Produkte anbelangt. Während die Chäsi Worb regionale Fachgeschäfte mit ihren konventionellen Milcherzeugnissen beliefert, stellt die Biomilk AG ihre Produkte in Bio- und Demeter-Qualität her. Erhältlich sind diese schweizweit in Reform- und Delikatessenläden, zum Teil auch in Supermärkten von Migros, Coop und Alnatura, in regionale Läden sowie in Alters- und Pflegeheimen.» 

Sie nennen Ihre Produktionsstätte «Manufaktur». 
«Der Begriff ‹Manufaktur› bedeutet nicht, dass wir alles in Handarbeit erledigen. Auch wir nehmen die Technik in Anspruch, um unsere Arbeit zu erleichtern. Trotzdem gibt es viele Bereiche, welche diese Bezeichnung rechtfertigen. So sehen und riechen wir unsere Milch immer noch, rüsten die Früchte zu einem grossen Teil selber und rühren jedes Jogurt von Hand an.»

Sind Sie mit dem Worbboden als Standort für die Biomilk AG zufrieden?
«Auf jeden Fall, denn der Standort ist mit dem RBS und dem Strassenverkehrsnetz ausgezeichnet erschlossen, zentral und doch ländlich gelegen. Ein idealer Ort also, um natürliche Milchprodukte herzustellen.»

Wie reagieren Sie auf die steigende Nachfrage nach Demeter- und Bio-Milchprodukte?
«Beispielsweise, indem wir neu auch Käse herstellen und auch sonst neue Produkte lancieren. Eines dieser Produkte ist ein Bananenjogurt, für welches wir unverkaufte Demeter-Bananen verarbeiten. Dass unsere Stammkundschaft auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht auf liebgewonnene Demeter-Milchprodukte verzichten will, ist für uns natürlich ein grosser Vorteil.» 

Wie sieht die Erfolgsbilanz fünf Jahre nach der Einweihung aus?
«Trotz besseren und schlechteren Zeiten grundsätzlich gut. Wir haben eine stabile Qualität und können – bei gleichzeitigem Wachstum – auf den Markt reagieren. Was will man noch mehr?»

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
«Auch wir können das Rad in Sachen Milchprodukte nicht neu erfinden. Das heisst, wir beabsichtigen nicht unbedingt, das Sortiment noch gross zu erweitern. Viel mehr legen wir den Fokus auf die Qualität, die wir weiter entwickeln und verbessern wollen.»

Erika Pulfer-Bill

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