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Vogelinventar der Gemeinde Bolligen ist fertiggestellt.

Die Umweltgruppe «NUBIS»: Rainer Nowacki, Christan Roesti, Ronald Graber, Hanspeter Amstutz, Lotti Stiller, Annerös Amstutz, Bettina Weiersmüller, Hansruedi Reist, Urs Graber, Thomas Wullschleger (von links nach rechts)

Auf Anregung der Gemeinde-Fachgruppe Natur und Landschaft Bolligen haben freiwillige Kartierende von NUBIS (Verein Natur und Umwelt Bolligen-Ittigen-Stettlen) eine aktuelle Bestandesaufnahme für die Jahre 2020 -2022 der Vogelarten in der Gemeinde Bolligen erarbeitet, die nun vorliegt. Ein Vergleich mit dem Vogelinventar 1988 – 90 zeigt die Veränderung im Verlauf der vergangenen dreissig Jahre auf.

In der Zeitspanne von 2020 – 2022 konnten insgesamt 121 Vogel-arten beobachtet werden, wovon 63 Arten in der Gemeinde Bolligen brüten. Die fünf häufigsten festgestellten Vogelarten sind Mönchsgrasmücke, Buchfink, Amsel, Rotkehlchen und Kohlmeise.

Auch in Bolligen setzt sich jedoch der -Artenverlust schleichend fort: die 6 Arten Waldschnepfe, Grau-specht, Feldlerche, Gartenrotschwanz, Wacholderdrossel und Waldlaubsänger konnten im Vergleich zum Vogelinventar 1988 – 90 nicht mehr als Brutvögel festgestellt werden. 

Dafür haben sich neue Arten in Bolligen angesiedelt, wie beispielsweise der Mauersegler, der dank gezielten Fördermassnahmen nun auch auf dem Gemeindegebiet brütet. Diese Tatsache darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass heute fast nur noch Vögel in der Gemeinde Bolligen brüten, die sich menschlichen Aktivitäten anpassen konnten. Sie finden Nahrung und Lebensraum in den von Menschen im Laufe der Zeit verändert genutzten Lebensräumen (intensivere Bewirtschaftung und Nutzung von Wald und Kulturland, dichtere Erschliessung und Ausweitung des Siedlungsraums). Arten mit höheren ökologischen Ansprüchen sind hingegen verschwunden. 

Das Inventar beinhaltet eine Beschreibung der verschiedenen Lebensräume sowie Vorschläge, wie diese ökologisch aufgewertet werden können. In Form von Empfehlungen werden konkrete Massnahmen aufgezeigt, mit dem Ziel, der Natur wieder mehr Raum zu geben und die Artenvielfalt in Bolligen auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Jede Person kann direkt vor der Haustür bereits mit kleinen Eingriffen einen Beitrag zur Förderung der Natur leisten. -ls-

Praktische Tipps zur
Förderung von Vögeln im persönlichen Umfeld:

Gärten, Terrassen und Balkone mit einheimischen Pflanzen gestalten

Obstbäume und einheimische, Früchte tragende Sträucher bieten Nahrung und Nistgelegenheit.

Blumenwiese anlegen, denn die Fruchtstände vieler Blumen und Gräser bieten Vögeln Nahrung. Zudem finden Insekten fressende Vögel viele Kleinlebewesen. 

Laub im Herbst liegenlassen, denn unter den Blättern suchen Arten wie beispielsweise Rotkehlchen, Amseln und Singdrosseln bevorzugt nach Nahrung.

Kletterpflanzen an Mauern und Fassaden bieten Nistplätze und Nahrung.

Unordnung zulassen: Verblühtes und Totholz stehen lassen. Es bietet Überwinterungsmöglichkeit für Insekten, der Nahrungsgrundlage zahlreicher Vögel.

Sand- oder Wasserbadestelle für Vögel an einem sonnigen, übersichtlichen und katzensicheren Platz einrichten.

Das Vogelinventar

der Gemeinde Bolligen kann bei der Gemeindeverwaltung Bolligen als gebundene Ausgabe bezogen werden (Preis: 20.–) und ist als pdf-Dokument auf der Hompage der Gemeinde Bolligen (www.bolligen.ch) sowie von NUBIS (Natur & Umwelt Bolligen-Ittigen-Stettlen, www.nubis-verein.ch) kostenlos verfügbar.

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