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Vision eines regionalen Fussballcampus rückt in greifbare Nähe

So könnte das Gelände des Fussballcampus Rörswil in einigen Jahren aussehen

Nach dem Motto «Zäme si mer stark» ziehen der BSC YB gemeinsam mit dem Kanton Bern und den Gemeinden Bolligen und Ostermundigen an einem Strang, um einen regionalen Fussballcampus zu verwirklichen. 

In der Region Bern herrscht Mangellage. Dabei ist für einmal nicht vom Strom die Rede, sondern von Fussballplätzen.

Hobby mit Warteliste
Immer mehr Klubs können nicht mehr alle fussballinteressierten Kids aufnehmen, da es sowohl in der Stadt Bern als auch in den Agglogemeinden spürbar zuwenig Fussballfelder gibt. Die eingeschränkten Platzverhältnisse hindern insbesondere eine möglichst positive Entwicklung im Frauenfussball, aber auch der Breiten- und Firmensport sowie die Alternativliga sind von diesem Phänomen betroffen.

Projekt
Mit dem regionalen Fussballcampus Rörswil ist nun eine Projektidee entstanden, die nicht nur Fussballplätze schafft. Geplant sind auf dem Rörswiler Land, welches dem Kanton Bern gehört und sich an der Gemeindegrenze in Bolligen und Ostermundigen befindet, neben 8 Fussballfeldern und einem Stadion mit 2000 Plätzen nämlich ebenso eine Dreifach- Sporthalle für Bolligen und ein neuer Standort für die Beobachtungsstation BEO Bolligen. Für den Bau, Betrieb und Unterhalt der gesamten Anlage wird der BSC YB aufkommen, das Land, welches dem Kanton Bern gehört, soll im Baurecht an YB abgegeben werden. Genutzt würde der Campus von Seiten YB insbesondere für die YB-Frauen, die sich mit dem neuen Stadion zudem auf einen geeigneten Austragungsort für ihre Heimspiele freuen dürften sowie für den YB-Nachwuchs. Mit der neuen Sportinfrastruktur will man beim BSC jedoch auch Verantwortung für den Breitensport übernehmen und regionale Vereine unterstützen.

Planungshorizont
Läuft alles optimal, rechnet man bei YB mit einer Inbetriebnahme des Fussballcampus Rörswil bereits im Jahr 2027/2028. Der sportliche Zeitplan für das Projekt, welches von Regierungsrat Christoph Neuhaus als historisches Generationenprojekt bezeichnet wurde, zeigt, dass Sporthallen und Fussballplätze für die Region Bern ein dringliches Anliegen sind. Bis dahin gilt es jedoch noch einige Hürden zu überwinden. Ende 2025 wird in den beiden Gemeinden Bolligen und Ostermundigen über die Umzonung des Rörswiler Landes abgestimmt. Ebenso zeigt die Erfahrung, dass es immer schwieriger wird, Infrastrukturprojekte umzusetzen. Bei YB, welches nun
in den nächsten Monaten in die Feinplanung des Projekts geht, appelliert man daher auch an den Goodwill der Leute und ist bestrebt, ein möglichst nachhaltiges Projekt für die breite Bevölkerung auszuarbeiten. Mit der betroffenen Bauernfamilie, die das Rörswiler Land aktuell gepachtet hat, konnte indes bereits eine für alle Seiten erfreuliche Lösung mittels eines Landabtauschs gefunden werden.

Motivierte Agglogemeinden
Im Gemeinderat Bolligen herrscht gemäss Gemeindepräsident René Bergmann grosse Freude über
die Möglichkeiten, die mit einem Fussballcampus Rörswil geschaffen werden könnten. Ebenso in Ostermundigen ist man über das zukunftsweisende Projekt sehr erfreut, denn wie auch der FC Bolligen ist der FCO längst an seine Kapazitätsgrenzen gelangt. Im Zuge des Projekts könnte ferner die Schulwegsicherheit beim Rothus optimiert und die bestehenden Velowege breiter und sicherer gestaltet werden. Zudem würde die Mitbenutzung der Bolliger Dreifach-Sporthalle den Mundigern eine tolle Möglichkeit auch für nicht sportaffine Vereine eröffnen, da eine Bühne mit rund 600 Plätzen vorgesehen ist.

Kein Ersatz für «Mary Poppins»
Auf die Frage der Bantiger Post, ob es denn dann die geplante Dreifach-Turnhalle mit dem Projektnamen Mary Poppins, über welche die Ostermundiger Bevölkerung dieses Jahr noch abstimmen wird, überhaupt noch brauche, antwortet Thomas Iten mit einem deutlichen Ja und betont: «Ostermundigen ist so oder so zwingend auf die Dreifach-Sporthalle «Mary Poppins» angewiesen, denn sonst fehlt der Gemeinde über kurz oder lang genügend Raum für den Schulsport.» Da es in der Region Bern an allen Ecken und Enden an Sporthallen fehlt, ist davon auszugehen, dass allfällige freie Slots – sowohl in der Bolliger als auch in der Mundiger Halle – rasch besetzt werden und so die gesamte Region Bern entlasten.

Corinne Fischer 

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