Der SolarButterfly zu Besuch bei der Oberstufe im Mösli
Seit 2022 ist der SolarButterfly, das grösste solarbetriebene Fahrzeug der Welt, unterwegs auf einer Weltreise. Nun hat der «Schmetterling» in Ostermundigen Halt gemacht.
Eigentlich sind auf dem Pausenplatz der Schule Mösli keine Fahrzeuge zugelassen, der SolarButterfly ist jedoch auch kein Elterntaxi, sondern das vom Luzerner Lehrer und Abenteurer Louis Palmer erfundene und zusammen mit der Hochschule Luzern entwickelte grösste Fahrzeug der Welt, das mit Solarenergie angetrieben wird.
Energiestadt engagiert
Dass der SolarButterfly eine Punktlandung in Ostermundigen machte, ist der Abteilung Hochbau Ostermundigen und ihrer Dienststelle für Energie, Nachhaltigkeit & Klima zu verdanken. Diese schuf die entsprechenden Kontakte und unterstützte den Projektbesuch finanziell, denn als Energiestadt will man auch im Bereich Bildung Nachhaltigkeit fördern. So konnten die Oberstufenschülerinnen und Ober-stufenschüler den SolarButterfly aus nächster Nähe in -Augenschein nehmen, erhielten spannend und kompakt Wissen in den Themenbereichen Klimawandel, fossile Treibstoffe und Solarenergie und erfuhren, welchen Beitrag jede einzelne Person für das Klima leisten kann.
Auf Weltreise
Seit 2022 ist der SolarButterfly unterwegs auf einer Weltreise, mit der Idee, mit der Kraft der Sonne rund um die Erde zu fahren, 1000 Klimaschutzprojekte zu besichtigen sowie 1000 Schulen zu besuchen. Dazu Louis Palmer: «Mit dem SolarButterfly wollen wir auch Umwelterziehung betreiben. Denn jeder einzelne hat die Wahl, selber Teil des Problems zu sein – oder Teil der Lösung».
Ein Wohnwagen mit riesengrossen Solarflügeln
Der SolarButterfly ist ein bislang einmaliges Konzept: Ein komplett autarkes Tiny House, messen 40m2 Solarzellen sich auf Knopfdruck ausbreiten – wie die Flügel eines Schmetterlings. Und aus der Küche klappen die grossen Augen und die Fühler hoch.
Der Schmetterling steht dabei als Symbol für den Wandel. Als Raupe frisst er alles auf
dem Boden – ähnlich wie wir Menschen Kohle, Erdöl und Erdgas -verbrauchen. Doch als Schmetterling wird er davon völlig unabhängig und fliegt nur noch von -Blu-me zu Blume. «Genauso werden auch wir als Gesellschaft uns wandeln», ist Initiator Louis -Palmer überzeugt.
«Jeder einzelne hat die Wahl, selber Teil des Problems zu sein – oder Teil der Lösung.»
Emissionsfrei reisen, leben und arbeiten
Zusammen mit weiteren, auf dem Boden ausgelegten Solarpanels, werden die Batterien des Elektroautos geladen, das den SolarButterfly täglich bis zu 200 km weit zieht – durch Wüsten, Dschungel, Gebirge und Mitte Mai eben auch durch Ostermundigen. Das eigens von der Hochschule Luzern -mitentwickelte Gefährt zeigt als praktisches Beispiel auf, wie eine Familie heute ohne CO2-Emissionen reisen, leben und arbeiten kann. Das Tiny House ist zudem das erste Fahrzeug der Welt, das zum grössten Teil aus rezyklierten PET-Flaschen aus dem Ozean hergestellt wurde.
Die Weltreise endet an der Weltklimakonferenz
Das Projekt wird in mehreren Etappen durchgeführt. Der Solar-Butterfly hat seit 2022 bereits über 75 000 km quer durch 50 Länder in Europa, Nordamerika, Asien und Afrika zurückgelegt. Als letzte Etappe geht’s in knapp 2 Monaten von Europa aus nach Südamerika, wo die Tour im November 2025 an der Weltklimakonferenz in Belem, Brasilien, enden wird. Corinne Fischer