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«Positiv betrachtet sind wir gerne Landeier»

Sonderausstellung «Landeier» 

Das Museum Krauchthal nimmt in seiner diesjährigen Sonderausstellung das «Landeiertum» und seine symbolische Bedeutung unter die Lupe und zeigt dessen verschiedenen Facetten auf.

Das grosse Ei beim Eingang zum Museum Krauchthal in der Rüedismatt trügt. Bei der heurigen Ausstellung «Landeier» spielt keineswegs das Produkt glücklicher Hühner die Hauptrolle. Vielmehr geht es um Landeier im übertragenen Sinn, wie Ulrich Zwahlen erklärt. «Wir wollten für einmal etwas Aktuelles – also nichts Geschichtliches – in den Fokus unserer Sonderausstellung rücken», so der Museumsleiter. Deshalb habe sich der Vorstand für dieses Thema aus seiner Ideenliste entschieden.

Naiv und einfältig?
Den leicht despektierlichen Begriff «Landeier» verknüpfen viele von uns gerne mit dem Vorurteil, die Landbevölkerung sei naiv, einfältig und unschuldig. Man könne diesem Wort aber durchaus auch eine gute Seite abgewinnen, findet Ulrich Zwahlen. Positiv betrachtet stehe das Wort Landeier nämlich ebenfalls für Heimat, Geborgenheit und zu Hause sein. «In diesem Sinn sind wir doch gerne Landeier.»

«Man kann dem Wort Landeier durchaus auch eine gute Seite
abgewinnen.»

Ulrich Zwahlen

Viel Interessantes
Mit Bildern, Plakaten, Karten, Dokumenten, Modellen und Fotografien beleuchtet die diesjährige Ausstellung in erster Linie die verschiedenen Lebensräume der Gemeinde Krauchthal. Was hat sich im Verlaufe der Zeit geändert? Wie viele Häuser sind bewohnt? Welche Gewerbebetriebe gibt es noch? Welche Handwerke sind ausgestorben? Wie setzt sich die Bevölkerung zusammen? Wie viele heissen Buri? Wie viele Autos durchqueren den Ort stündlich in Spitzenzeiten? Auf all diese Fragen findet man im Erdgeschoss des Museums eine anschauliche Antwort und erfährt dabei viel
Interessantes.

Ideen für 2025
Mit einer Vielzahl an kleinen Holzautos wird beispielsweise eindrücklich dargestellt, wie während des Feierabendverkehrs innerhalb einer Stunde bis zu 600 Fahrzeuge durch Krauchthal fahren. Oder auf vier grossen Luftaufnahmen aus den Jahren 1937 bis 2022 erfährt man, wie sich die Landschaft im Laufe der Zeit enorm gewandelt hat. Zu denken gibt auch die Liste jener Handwerksbetriebe, die das Dorf vor rund 200 Jahren noch belebten und inzwischen ausgestorben sind. Zum Schluss noch ein kurzer Blick in die Zukunft: Weiss der Museums-Vorstand schon, zu welchem Thema er die Sonderausstellung 2025 realisieren will? Nein, sagt Ulrich Zwahlen, aber an interessanten Ideen mangle es nicht. «Eventuell machen wir im 2025  etwas über Frauen im Strafvollzug oder über Kartoffeln.»  
Erika Pulfer-Bill

Museum-Infos

Das Museum Krauchthal in der Rüedismatt ist wie folgt geöffnet: Von April bis Dezember jeden ersten Sonntag im Monat von 10 bis 13 Uhr / jeden dritten Freitag im Monat von 19 bis 21 Uhr oder nach Vereinbarung. Folgende Ausstellungen können besichtigt werden: Die Sonderausstellungen «Landeier» und «Theater auf Thorberg»; die ständige Ausstellung mit den Themen Sandstein, Thorberg sowie dörfliches Kulturgut. 

Parkplätze: beim Schulhaus. 
Alle Infos unter: www.museumkrauchthal.ch  

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