Stimmungsbild vom «Früschluftmusig Openair»
Mit zwei Jahren Verspätung kann die MG Ferenberg ihren hohen Geburtstag doch noch feiern. Unter anderem am «Früschluftmusig Openair» vom nächsten Samstag.
Die Musikgesellschaft ist fest in Frauenhand, zumindest, was die Führungsposten im Verein betrifft. So amten Marianne Gasser als Vereinspräsidentin, Damaris Zürcher als OK-Präsidentin Jubiläum und Stefanie Hodel als OK-Präsidentin Openair. Und am Dirigentenpult steht mit Nele Rindsfüsser ebenfalls eine junge Frau. Aus Anlass des Jubiläums sprach die Bantiger Post mit den drei Präsidentinnen.
Wie steht es um die MG Ferenberg 152 Jahre nach deren Gründung?
Marianne Gasser: «Gut. Das heisst, wir befinden uns aktuell in einem ‹Hoch›, wobei sich Hochs und Tiefs in der langen Geschichte des Vereins stets abgewechselt haben. Und daran wird sich wohl auch in Zukunft nichts ändern.»
Was bereitet Ihnen zurzeit am meisten Freude, was eher Stirnrunzuln?
«Es freut mich, dass wir mit Nele Rindsfüsser eine tolle Dirigentin und überdies lauter motivierte Mitglieder haben. Sorgen macht mir hingegen das Rekrutieren von neuen, jungen MusikantInnen, was sich als zunehmend schwierig erweist. Viele junge Leute wollen sich einfach nicht mehr an einen Verein binden.»
Was sagen ältere Musikanten zur Tatsache, dass alle wichtigen Posten im Verein von jungen Frauen besetzt sind?
«Die Antwort auf diese Frage überlasse ich gerne Peter Hodel, einem langjährigen Mitglied: «Ich finde es super, dass sich junge Leute für die Blasmusik begeistern und in Vereinsfunktionen Verantwortung übernehmen. Das Geschlecht spielt dabei absolut keine Rolle.»
Die MG Ferenberg ist kein verstaubter Verein. Oder täuscht dieser Eindruck?
«Nein, keineswegs. Wir versuchen, gegen aussen modern und trotzdem traditionell aufzutreten. Dies äussert sich unter anderem in unserem Outfit, aber auch in unserer vielseitigen Literatur. Bei uns kommen Junge und Ältere auf ihre Rechnung, was sich positiv auf den Zusammenhalt auswirkt.»
Die MG Habstetten setzt schon seit Jahren auf Show-Elemente bei ihren Auftritten.
«Das finde ich wirklich toll, denn genau damit gelingt es, ein neues Publikum von der Blasmusik zu begeistern und gleichzeitig das ‹alte› bei der Stange zu halten.»
Welche Stilrichtungen haben Platz in Ihrem Repertoire?
«Je nach Konzert stehen Unterhaltungsliteratur, anspruchsvolle Werke, traditionelle Märsche und Polkas wie auch Pop-Hits auf dem Programm. Solistische und klassische Werke führen wir primär anlässlich unserer Kirchenkonzerte im Advent auf. Für unser Jubiläumsjahr haben wir zusätzlich ein Medley mit unterschiedlichen Stilrichtungen arran-
gieren lassen.»
Zurück zum Jubiläumsjahr: Besteht überhaupt Grund zum Feiern?
Damaris Zürcher: «Ja unbedingt! Ein 150 Jahr Jubiläum sollte gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit würdig gefeiert werden.»
Welche Anlässe stehen noch auf dem Jubiläums-Programm?
«Unser Früschluftmusig Openair auf dem Ferenberg am 27. August, ein Sponsorenanlass im September und zum Abschluss unsere alljährlichen Kirchenkonzerte Anfang Dezember.»
Erika Pulfer