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Mensch und Hund retten gemeinsam Leben

Alessandra Bergadano an der Zwischenprüfung mit ihrer Kurzhaar Colliehündin Flora.

In Ostermundigen befindet sich das nationale Übungsgelände von REDOG, dem Schweizerischen Verein für Such- und Rettungshunde. Hier werden 6-beinige Teams aus je einem Hund und «seinem» Menschen ausgebildet. Das Training ist intensiv und die Arbeit anforderungsreich.

Im Ostermundigenwald bei den Steinbrüchen auf dem Hubel stehen Schuttberge und eine Häuserruine, die an Bilder aus Erdbebenregionen oder Kriegsgebieten erinnern. Die Anlage diente früher zur Ausbildung von Zivilschutz und Feuerwehr, bevor sie zu ihrem heutigen Zweck als nationales Übungsgelände von REDOG umgebaut wurde.

Sorgfältig aufgebaute Ruinenlandschaft

Die Ruinenlandschaft besteht nicht aus zufällig hingeworfenen Haufen aus Steinen und Bauschutt sondern wurde von der Such- und Rettungsorganisation sowie professionellen Fachkräften aus dem Bauwesen sorgfältig geplant und aufgebaut. Schliesslich sollen hier Mensch und Tier in realistischem Terrain für den Ernstfall üben können, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben. So lassen sich beispielsweise im Tunnelsystem bei der grossen Hausruine immer wieder neue Übungssituationen simulieren und es können bis zu 10 Personen gleichzeitig in den Trümmern versteckt werden.

«Es ist nicht einfach Hobby – hier geht es um Menschenleben.»

Von Anfang an bei der Planung des nationalen Übungszentrums mit dabei war Bereichsleiterin Verschüttetensuche, Linda Hornisberger. Sie freut sich sehr, dass REDOG das Gelände in Ostermundigen nutzen kann und schätzt die positive Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Gute Trainingsmöglichkeiten liegen im Interesse der Allgemeinheit und sind unabdingbar, um eine fundierte Ausbildung der Teams zu gewährleisten.

Weltweit geschätzt

REDOG ist Mitglied der Rettungskette Schweiz und weltweit für seine top ausgebildeten Hundeteams bekannt. Der Verein mit administrativem Hauptsitz im Bernapark Stettlen finanziert sich aus Spenden und hat Leistungsvereinbarungen mit verschiedenen Kantonen. Die Hundeteams von REDOG sind im In- und Ausland im Einsatz. 2022 wurde die Organisation bereits etliche Male in der Schweiz aufgeboten, unter anderem beim tragischen Einsturz einer Baustelle in Feusisberg, wo drei verschüttete Arbeiter leider nurmehr tot geborgen werden konnten.

Intensives Training

Das Training bei REDOG ist zeit- intensiv. Jedes Team durchläuft mehrere Ausbildungsstufen und hat verschiedene Prüfungen zu absolvieren. Eine Garantie, ob jemand später im Ernstfall eingesetzt wird, gibt es nicht. Im Training mitmachen kann im Prinzip jede:r, der Hund sollte bei Ausbildungsbeginn jedoch nicht zu alt sein. Die Hunderasse ist nicht entscheidend. «In der Regel eignen sich wendige Rassen aber besser», sagt Linda Hornisberger und betont: «Die wichtigste Voraussetzung ist, dass das Tier Freude an der Arbeit hat.»

Corinne Fischer

Infobox

REDOG kann für die Vermisstensuche auch von Privaten via die Notrufnummer
0844 441 144 angefordert werden. Jeder Einsatz erfolgt in Absprache mit der Polizei und kantonalen Krisenstäben und ist für Private dank Spenden kostenfrei. Einer der häufigsten Suchgründe sind Einsätze nach dementen oder verwirrten Menschen, die unterwegs die Orientierung verloren haben. Weitere Infos zu REDOG: www.redog.ch

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