WORBLENTAL
Was motiviert Grosseltern aus dem Worblental, ihre Enkelkinder zu betreuen und würden sie eine staatliche Entschädigung für diese Tätigkeit begrüssen?
Das Berner Generationenhaus will mit dem Generationenbarometer 2023 einen Dialog über zukunftsfähige Generationenbeziehungen anregen und stellt unter anderem die Frage in den Raum, ob Grosseltern für ihre Betreuungsarbeit vom Staat entschädigt werden sollten. Die Bantiger Post wollte wissen, wie Grosseltern in unserer Region zu dieser Frage stehen und weshalb sich Menschen für oder gegen das Hüten ihrer Enkelkinder entscheiden. Die Antworten sind dabei recht unterschiedlich ausgefallen.
Salvatore Marchi (66j.)
Meine drei Enkelkinder wohnen nicht am selben Ort und unsere Jungen haben im Moment auch keinen Unterstützungsbedarf. Besser als eine staatliche Entschädigung für die Grosseltern finde ich eine gratis Kinderbetreuung an einem Tag pro Woche für alle.
Uschi Barmettler (68j.)
Ich hüte jeweils 1 Tag pro Woche meine drei Enkelkinder in Ostermundigen und ½ Tag pro Woche meine beiden Enkelkinder in Boll. Es ist schön, wenn wir die Jungen unterstützen können. Das kommt von Herzen und macht mir Freude. Ich finde nicht, dass Grosseltern entschädigt werden müssen.
Hans Hirsbrunner (80j.)
Wir hüten unsere Enkel um unsere Kinder zu unterstützen und weil es sehr viel Spass macht. Dabei finde ich es wichtig, dass beide Seiten etwas davon haben und das Hüten und die freie Zeit als Pensionierte ausgewogen sind. Betreffend staatliche Hilfe sehe ich eher Fragezeichen.
Ruth Lauber (72j.)
Mir ist es wichtig, unabhängig zu sein, weshalb ich meine Enkelkinder nicht hüten wollte. Die Idee, Grosseltern für ihre Arbeit zu entschädigen, finde ich gut.
Erica Mathey (90j.)
Ich habe gerne Kinder. Meine Enkel habe ich zwar nicht regelmässig gehütet, aber ich habe 25 Jahre lang ehrenamtlich am Kinderhort des Inselspitals auf Geschwisterkinder aufgepasst, wenn Eltern ihre kranken Kinder besuchten. Eine staatliche Entschädigung für Grosseltern finde ich nicht nötig.
Toni Sommer (68j.)
Ich helfe 2-3x wöchentlich mit, meine Enkelkinder zu hüten. Das gibt mir Motivation, man wird gefordert und bleibt jünger. Wenn eine staatliche Entschädigung machbar ist, wieso nicht?
Heidi Kärcher (75j.)
Durch das Hüten meiner Enkelkinder habe ich selbst viel profitiert und wurde beispielsweise oft an Anlässe eingeladen. Ich habe mir für das Hüten nie eine Entlöhnung gewünscht und finde, dass dies nicht Sache des Staates sein sollte.