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Jugendsprache – «Iz mau for real»

Während sie bei älteren Menschen oft für Kopfschütteln sorgt, hat die Jugendsprache auf den Sprachgebrauch von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen grossen Einfluss. Schüler:innen und Lernende aus dem Worblental bieten der Leserschaft der Bantiger Post einen interessanten Einblick in ihr jugendliches Vokabular.

Jugendliche zu verstehen wäre doch echt noch lässig, oder? Das stimmt sicherlich, aber das Wort lässig zu verwenden, ist bereits die falsche Herangehensweise, denn dieses Wort ist längst nicht mehr aktuell. Heute würde man wohl eher nice sagen, wenn man etwas gut findet. 

Eine englische Wörterflut 
Neben deutschen Wörtern, wie beispielsweise bodenlos, sind es grösstenteils auch englische Begriffe, die sich in den alltäglichen Wortschatz der Jugendlichen einschleichen. Einen grossen Beitrag zu diesem Phänomen leisten die sozialen Netzwerke. Influencer und Streamer sorgen dafür, dass sich Begriffe aus dem englischsprachigen Raum in der ganzen Welt verbreiten. So hört man in Schulen und auf den Strassen im Worblental oft auch englische Wörter wie overrated, GOAT oder lost.

Generationen im Austausch 
Missverständnisse, Unverständlichkeit und Verwirrung – Jugendsprache kann so manche erwachsene Person zum Stirnrunzeln bringen. Die Aussage der Tochter, «Mama, ig ha d Husufgabe scho gmacht, no cap» bringt womöglich einige Fragen mit sich. Hat die Tochter die Hausaufgaben nun gemacht oder nicht, und was hat eine Mütze damit zu tun? Obwohl «cap» übersetzt auf Deutsch «Mütze» heisst, tut das in dieser Aussage nichts zur Sache. Mit dem Ausdruck no cap soll klargemacht werden, dass es sich um keine Lüge handelt. Die Tochter unterstreicht also, die Hausaufgaben wirklich gemacht zu haben. 

Um mitreden zu können, muss man stets auf dem neusten Stand sein. Die Jugendwörter, die momentan aktuell sind, sind vielleicht bald schon total cringe. So schnell wie Jugendwörter im Trend sind, können sie auch wieder von der Bildfläche verschwinden. So gibt ein Lernender aus
Ittigen an, noch nie etwas von -einem Smombie gehört zu haben und dass, obwohl dieser Begriff 2015 in Deutschland noch zum Jugendwort des Jahres gekürt wurde. Dabei handelt es sich um ein Kofferwort aus den Wörtern «Smartphone» und «Zombie», welches Menschen beschreibt, die durch die Ablenkung des Smartphones ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen. Obwohl es wahrscheinlich noch nie so viele Smombies wie heute gab, ist dieses Wort längst nicht mehr in Mode. Es gibt aber auch Begriffe wie chillen, welche über mehrere Jahre aktiv gebraucht werden. 

Jugendsprache schon im Kindesalter
Jugendsprache beschränkt sich aber nicht nur auf Jugendliche, auch Kinder beginnen schon früh Jugendwörter durch ältere Geschwister oder Apps wie TikTok oder Instagram aufzugreifen. So unterscheidet sich die Aufzählung von Jugendwörtern, die eine Sechstklässlerin aus Ostermudigen laut eigener Aussage regelmässig verwendet, kaum von der eines befragten Lernenden aus Ittigen. Besonders das Wort random scheint allgemein hoch im Kurs zu sein. 

Mit jugendlicher Unterstützung zur Wortschatzerweiterung 
Wer sich nun lost fühlt, sollte -einen Blick ins Jugendwort-Glossar, im Anhang dieses Artikels werfen, um in Zukunft Jugendliche auf Lock zu verstehen.

Varin Berger

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