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Jahrhundertwerk und Meilenstein

Baustellenübersicht mit Baukranen (Fotos: Stöh Grünig)

Nach 4-jähriger Bauzeit wird das neue Reservoir Mannenberg der Wasserverbund Region Bern AG (WVRB) am 14. Oktober feierlich eingeweiht. Die Bevölkerung ist ihrerseits eingeladen, die Anlage am kommenden Wochenende zu besichtigen.

 Das neue Wasserreservoir mit seinen enorm grossen Ausmassen am Rande des Mannenbergwaldes hat seinen Betrieb bereits aufgenommen. Es versorgt die Gemeinden der 23 Aktionäre in der Region Bern (darunter Ittigen, Bolligen, Stettlen, Vechigen, Worb und Ostermundigen) zuverlässig mit Wasser. Das sind immerhin knapp 300’000 Menschen. Die Versorgung mit Trink-, Braucht- und Löschwasser ist somit auch für nächste Generationen gesichert.

Vertrauen schaffen
Nach 100 Jahren in Betrieb erreichte das alte Reservoir Mannenberg das Ende seiner Nutzungsdauer und löschte endgültig seine Lichter. Auch das zur Verfügung stehende Speichervolumen genügte den heutigen Bedürfnissen nicht mehr. So entschloss sich der WVRB, das neue Reservoir in unmittelbarer Nähe des alten Standorts zu errichten. Natürlich löste ein solch grosses Bauwerk bei der Bevölkerung auch Ängste und Befürchtungen aus. Deshalb legte man grossen Wert auf umfangreiche Abklärungen und entsprechende Massnahmen sowie eine transparente Kommunikation. Auf diese Weise gelang es, Vertrauen zu schaffen und Vorbehalte zumindest zu entkräften.

Das Grösste im Kanton
Mit seinen Ausmassen ist das neue Reservoir nun das Grösste im Kanton und eines der Grössten schweizweit. Es besteht aus dem Betriebsgebäude sowie den Zulauf- und Reservoirbehältern. Das Wasser stammt aus der Grundwasserfassung Aeschau. Von dort aus fliesst es über eine Strecke von 33 Kilometern ohne Pumpen und somit auch ohne Energieaufwand zum Mannenberg. Um die neue Anlage anzuschauen, hat man dazu am kommenden Freitag, Samstag und Sonntag Gelegenheit. Die Besichtigung findet in Innenräumen statt, dauert ca. eine Stunde, ist gratis und benötigt eine Anmeldung per E-Mail unter www.reservoir-mannenberg.ch (die Plätze sind limitiert).

Einer, der das Projekt von Anfang an begleitet und geführt hat, ist Thomas Ammon. Dem Projektleiter stellte die Bantiger Post drei Fragen.

Demnächst müssen Sie Ihr «Kind» wieder abgeben. Wie fühlen Sie sich?
Thomas Ammon: «Das Projekt hat mich nun seit über 10 Jahren begleitet und es ist befriedigend, nun das fertige und in Betrieb stehende Bauwerk zu sehen. Auf der anderen Seite freue ich mich auch auf neue, herausfordernde Projekte bei der WVRB AG.»

Welches nehmen Sie als nächstes in Angriff?
«Es stehen noch diverse grössere Projekte an. Unter anderem werde ich mich in den nächsten Jahren der Erneuerung der Grundwasserfassung Aeschau widmen. Das Grundwasser von der Aeschau fliesst seit über 100 Jahren ins Reservoir Mannenberg und diese Anlage wurde damals gleichzeitig mit dem alten Reservoir Mannenberg erstellt. So schliesst sich der Kreis.»

Was hat Sie in all den Jahren am meisten belastet, was am meisten Freude bereitet?
«Es gab während der ganzen Zeit viele tolle Begegnungen mit Menschen und zahlreiche, herausfordernde, technische und organisatorische Probleme zu lösen. Dies war bereichernd und sehr lehrreich. Auf der anderen Seite bringt ein Projekt dieser Grösse phasenweise auch unvermeidliche Konflikte und grosse Verantwortung mit sich, die einem ‹den Schlaf rauben› können. Rückblickend werden die positiven Erlebnisse sicher überwiegen.»

Erika Pulfer-Bill

Zahlen und Fakten

Verbaut wurden:
– 8 H Land
– davon 4,5 H Wald
– 42’000 Tonnen Beton
– 2000 Tonnen Stahl
– 72’000 m3 für Grubenaushub
– 30’000 m3 Speichervolumen für Trinkwasser
– CHF 43 Mio. Baukredit

(Der Grubenaushub entspricht dem 50-fachen Marzili-Schwimmbecken und die verbaute Fläche rund 12 Fussballfeldern)

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