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Einen Gang zurückschalten 

Anlässlich ihrer Verabschiedung im Reberhaus

Ende März räumte Kathrin Zuber ihren Sessel als Gemeindepräsidentin endgültig und übergab die Führung von Bolligen René Bergmann. Eine gute Gelegenheit, um mit der FDP-Politikerin nochmals kurz Rückschau zu halten.

Kathrin Zuber sagt allerdings nicht ganz freiwillig «Adieu». Es waren – nach der Hirnblutung im vergangenen Sommer – gesundheitliche Gründe, welche sie zum Rücktritt als Gemeindepräsidentin zwangen. Im folgenden Interview verrät sie unter anderem, was sie vermisst, worauf sie sich freut und wie sie die wieder gewonnene freie Zeit nutzen will.

«Ich bin immer mich selber geblieben.»

Kathrin Zuber

Wie geht es Ihnen gesundheitlich?
Kathrin Zuber: «Viel besser, obschon ich noch unter Schwindel und Müdigkeit leide. Bis zur völligen Genesung dauert es wohl noch ein bis zwei Jahre.»

Fällt es Ihnen schwer, wieder nur mehr eine «normale» Bolliger Bürgerin zu sein?
«Nein, keineswegs. Ich bin auch als Gemeindepräsidentin stets mich selber geblieben. Daran ändert sich auch nach meinem Rücktritt nichts. Ausserdem haben mich schon vorher, als ich noch als Lehrerin im OZ Eisengasse unterrichtete, viele Leute gekannt und auf der Strasse angesprochen. Da ich ein kontaktfreudiger Mensch bin, sind solche Begegnungen für mich sehr wichtig.»

Was fehlt Ihnen nach dem Rücktritt am meisten und was schätzen Sie nun besonders?
«Die sozialen Kontakte, die Leute auf der Gemeindeverwaltung, der Austausch mit anderen Gemeinden. Dafür entstehen bestimmt wieder andere, neue Beziehungen. Das grösste Gut für mich ist es jedoch, wieder frei über den Tag verfügen zu können.»

Haben Sie die meisten Ihrer gesteckten Ziele als Gemeindepräsidentin erreicht?
«Zum Erreichen dieser Ziele braucht es stets die Vorarbeit des vorherigen Gemeinderates. Zum guten Gelingen viel beigetragen habe ich sicher beim Überbauungsprojekt Flugbrunnen-Areal. Dies auch, weil ich bei Verhandlungen und Gesprächen ein gutes ‹Gschpüri› besitze. Ich bin ausgleichend, was mir auch bei den Verhandlungen betreffend Bahnhofareal und Pfrundland zugutekam.»

Welche Vorhaben hätten Sie gerne noch zu einem guten Ende gebracht?
«Den Umzug der Gemeindeverwaltung in neue Räumlichkeiten. Auch hätte ich gerne beim privaten Projekt Wegmühleareal mitbestimmt sowie die vermehrte Zusammenarbeit – ohne zu fusionieren – mit anderen Gemeinden des Worblentals vorangetrieben.»

Werden Sie noch einmal in die Politik einsteigen und für ein Amt kandidieren?
«Nein, mit 64 Jahren bin ich zu ‹alt›. Ich suche auch sonst keine neuen ‹Ämtli› und werde mich höchsten noch gemeinnützig engagieren.»

Und als Sekundarlehrerin?
«Eher nicht. Wenn ich aber als Lerntherapeutin angefragt werde, sage ich nicht nein.»

Wie gedenken Sie Ihre wieder gewonnene Freizeit auszufüllen?
«Ich will vor allem einen Gang zurückschalten und mich vermehrt der Familie widmen. Vor einem halben Jahr bin ich ja zum ersten Mal Grossmutter geworden. Nun habe ich zum Glück genügend Zeit, unser Enkelkind hin und wieder zu hüten, Zeit aber auch zum Reisen und für eigene Interessen.»

Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger René Bergmann?
«Sehr viel Glück bei den anstehenden Geschäften, vor allem bezüglich der Gemeindefinanzen. Ich wünsche ihm auch weiterhin einen konstruktiven Gemeinderat mit Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Parteien. Damit meine ich nicht Ja-Sager, sondern Mitdenkende. So haben wir in den vergangenen sieben Jahren immer intensive Diskussionen geführt. Am Schluss ist es uns aber stets gelungen, einen gemeinsamen Nenner zu finden. So konnten wir nach der Sitzung problemlos alle zusammen den Abend bei einem Schlummertrunk friedlich ausklingen lassen.»

Erika Pulfer-Bill

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