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Ein Fest des Dankes: Die Bedeutung von Thanksgiving

Das Fest dreht sich ganz um die Dankbarkeit – ob nun für die Ernte, Familie oder das persönliche Glück

Durch Filme, Serien und die US-amerikanische Popkultur ist Thanksgiving auch bei uns medial präsent. Der Feiertag mag amerikanisch erscheinen, doch geht er auch auf europäische Traditionen zurück.   

Immer mehr US-amerikanische Feiertage finden auch in der Schweiz Anklang: Halloween, Thanksgiving, Black Friday. Besonders bekannt ist das Erntedankfest für sein Festmahl, das sich ganz um den Truthahn dreht. Doch was steckt hinter diesem Feiertag und wo finden die Traditionen ihren Ursprung?

Dankbarkeit für die Ernte
In Europa gehen Erntedanktraditionen weit zurück – lange bevor der amerikanische Kontinent von Europäern besiedelt wurde, etwa in England, Deutschland oder Skandinavien. Überall basierte die Tradition auf demselben Gedanken: Gott oder Götter für die jährliche Ernte zu danken. Dies wurde mit Musik, gemeinsamem Essen und Gebeten gefeiert. 

Diese Tradition brachten die Pilgerväter im 17. Jahrhunder mit in die USA. Doch auch die indigenen Stämme der heutigen Vereinigten Staaten pflegten ähnliche Bräuche und Danksagungsrituale. So wurden Gepflogenheiten komplett unterschiedlicher Kulturen in einem gemeinsamen Fest vereint: Thanksgiving. Auf Deutsch: Danksagung.

Von der Tradition zum Feiertag
Das erste Thanksgiving fand 1621 zwischen den Pilgervätern und den Wampanoag-Indianern in Plymouth (Massachusetts) statt. Gemäss Berichten handelte es sich um ein Festmahl mit Wild, Fisch, Mais und Kürbis. Erst später wurde der Truthahn zum Symbol für das opulente Mahl. Der grosse, heimische Vogel war eine leicht verfügbare und nahrhafte Fleischquelle und eignete sich gut, um viele Menschen zu sättigen. Tatsächlich wurde der Truthahn bereits damals von amerikanischen Ureinwohnern domestiziert. 
1863, mitten im amerikanischen Bürgerkrieg, wurde das Thanksgiving zu einem offiziellen Feiertag erklärt. Der damalige Präsident Abraham Lincoln versuchte damit, die Nation in dieser schwierigen Zeit zu vereinen.   

Die Wirtschaft bestimmte das Datum
Präsident Lincoln hat 1863 den jeweils letzten Donnerstag im November für Thanksgiving festgelegt. Um die Wirtschaft anzukurbeln und die Weihnachtssaison zu verlängern, verlegte Präsident Roosevelt 1939 den Feiertag auf den zweitletzten Donnerstag des Monats. Diese verlängerte Shoppingzeit wurde jedoch 1941 beendet: Seither fällt Thanksgiving auf den vierten Donnerstag im November – dieses Jahr also auf den 27. November. 
Auch in Kanada wird Thanksgiving gefeiert. Dort fällt der Feiertag aufgrund der früheren Erntezeit jedoch auf den zweiten Montag im Oktober.

Das Festmahl
Im Zentrum des nationalen Feiertags steht ein grosses Festmahl. Während die Beilagen von Familie zu Familie variieren – der Truthahn gehört immer dazu. Auch bei uns lebt der Truthahn glücklich und kann zu Festtagen genossen werden: im Krauchthal kann bei der Familie Kilchenmann Trutenfleisch oder sogar ein ganzer Truthahn (6–10 kg) gekauft werden. Ein Truthahn eignet sich nicht nur für Thanksgiving, sondern generell für grössere Feste im Herbst und Winter.
Nicht zu vergessen sind die traditionellen Thanksgiving-Desserts: Apple Pie, Pecan Pie und Pumpkin Pie gehören immer dazu – alles saisonale Nachspeisen, die sich auch hierzulande gut backen lassen.

Worum geht es heute?
In der heutigen Zeit holt sich die Mehrheit ihr Essen im Einkaufszentrum – ein persönlicher Bezug zur jährlichen Ernte besteht kaum noch. Doch das schmälert die Bedeutung des Feiertags nicht. Ein reichlich gedeckter Tisch, darum herum Freunde und Familie. Truthahn, Kartoffelstock, Rüben und vielleicht sogar ein Stückchen Apfelkuchen. Es wird gelacht, gedankt, genossen – das ist Thanksgiving. 
Und wie Jean-Baptiste Massieu sagte: Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens.

Rachelle Römer

Mehr zu Kilchenmann’s Truthahn in Krauchthal: schwendi304@gmx.ch

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