Werte Leserschaft

Wegen eines technischen Fehlers wurde nicht allen Ausgaben das Magazin beilegt. In den nächsten beiden Tagen wird Ihnen das Magazin zugesandt. Entschuldigen Sie die Umstände und besten Dank für Ihr Verständnis.

Ihr Bantiger Post Team

Dorfrundfahrt wie vor 100 Jahren

Der Oldtimerbus Nr. 5 als Hauptattraktion.

Der Verein Ortsmuseum Ostermundigen VOMO lädt die Bevölkerung am 19. August zur Eröffnung seiner Sonderausstellung «Öffentlicher Verkehr» im Tell (Kuppelsäli und Galerieraum) ein.

Im Rampenlicht steht am übernächsten Samstagnachmittag zweifellos der Oldtimerbus Nr. 5 mit Jahrgang 1924. Das nur sechseinhalb Meter lange Gefährt der Firma Saurer mit 24 Sitz- und 15 Stehplätzen stand bis 1956 im Dienst und fuhr auf der Strecke Ostermundigen – Bümpliz. Und was die Besucherinnen und Besucher besonders freuen dürfte: Zwischen 14.00 und 16.00 Uhr können sie den Bus nicht nur -anschauen, sondern darin Platz nehmen und eine Rundfahrt durch Ostermundigen geniessen. Diese etwas andere «Sight-seeing-Tour» führt quer durch den Ort vom Kreisel beim Sportplatz bis zum Kreisel Bäretower. Los geht’s beim kleinen Parkplatz —
vor dem Eingang zum Tell-Saal. Bernmobil feiert den frisch renovierten altehrwürdigen Bus übrigens im kommenden Jahr, dies anlässlich des 100. Geburtstages des historischen Fahrzeugs.

«Wir denken an Ausstellungsthemen wie Mundiger -Persönlichkeiten.»

Thomas Werner

Modell als Zeitzeuge
Der Saurer Bus aus den Zwanzigerjahren ist aber nicht der einzige Oldtimer, den es im Rahmen der VOMO-Sonderausstellung zu bestaunen gibt. Beeindruckend ist vor allem das Modell eines Busses, welcher im Original leider nicht mehr existiert. «Er war um einiges länger als sein ‹Kollege› mit der Nr. 5 und gehörte zur Serie, die zwischen 1929 und 1934 produziert worden war», erklärt Thomas Werner. Wie der VOMO-Präsident ergänzt, steht das Modell mit dem typischen olivgrünen Anstrich dem Ortsmuseum lediglich leihweise zur Verfügung.   

Postkutsche nach Utzigen
In Form von alten Fotos, Dokumenten und wenigen Requisiten – darunter zwei Bahnhofvorstands-Hüte – gibt die Ausstellung zudem einen Einblick in die Geschichte des Postkutschen-, Bahn- und Tramverkehrs. So erfährt man beispielsweise, aus welchem Grund vor etwa 150 Jahren eine Postkutschenverbindung zwischen Ostermundigen und Utzigen existierte. Das heute noch bestehende Wohn- und Pflegeheim Utzigen war nämlich damals eine Armenanstalt, die 1875 von 84 Gemeinden des Berner Oberlands gegründet worden war. «Dank der Postkutsche mussten die Angehörigen nach der Zugfahrt nach Ostermundigen nicht einen anstrengenden Fussmarsch auf sich nehmen», erklärt dazu Theo Oldenberg.

Schon 1920 ein Thema
Selbstverständlich gibt es auch Interessantes zum Bahnverkehr Bern – Thun via Ostermundigen zu erfahren. Und für alle, die es noch nicht wissen sollten: Bereits in den 1920er Jahren dachte man laut über eine Tramverbindung Bärengraben – Aargauerstalden –  Ostermundigen nach. Das Vorhaben stiess damals jedoch mehrheitlich auf Ablehnung. Die OMO-Verantwortlichen haben auch bereits Ideen für künftige Wechselausstellungen. Thomas Werner: «Wir denken beispielsweise an Themen wie Gesangs- und Musikvereine oder Mundiger Persönlichkeiten.» Den Schwerpunkt der Ortsmuseum-Dauerausstellung im Tell bilden übrigens die Sandsteinbrüche.

Erika Pulfer-Bill

Werbung

Das könnte Sie auch interessieren: