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«Das bisschen Haushalt …

Museumsleiter Ulrich Zwahlen

… macht sich von allein», sagt mein Mann. Oder vielleicht doch nicht? Eine Antwort auf diese Frage gibt die Sonderausstellung im Museum Krauchthal, in deren Mittelpunkt die Hausfrau und deren Werdegang stehen.

Manche Leserinnen und Leser mögen sich wohl noch an Johanna von Koczians ironischen Schlager vom «bisschen Haushalt, das sich von allein erledigt» aus dem Jahr 1977 erinnern. Nun kommt dieser Lied-Titel im Museum Krauchthal zu später Ehre. Ulrich Zwahlen: «Er passt ausgezeichnet zum Thema der diesjährigen Sonderausstellung mit dem Schwerpunkt Hauswirtschaft und Haushalt.» Frau und Hausarbeit seien schon immer ein wichtiges Thema gewesen, so der Vorstandspräsident des Museumsvereins, «und sie sind es immer noch».

KMU Haushalt

Neben vielen anderen Requisiten besitze das Museum auch eine ansehnliche Sammlung von Haushaltgegenständen, Koch- und Hauswirtschafts-Büchern. «Es war deshalb schon lange unser Plan, damit eine Ausstellung zu gestalten und auf diese Weise die Hausfrauenarbeit ins rechte Licht zu rücken.» Anhand von Porträts, Geschichten und Objekten wolle man aufzeigen, was es heisse, das KMU Haushalt erfolgreich zu managen. Also eine Art Plädoyer für die Hausarbeit? Ulrich Zwahlen:  «Ja, das auch, denn durch die Technisierung erlitt die Hausfrauentätigkeit unverdienterweise eine Abwertung, unter welcher sie heute noch leidet.»

Damals und heute

Am Beispiel Waschen wird klar, wie stark sich die Haushaltarbeit verändert hat. Früher verbrachten die Frauen den Waschtag in Gummistiefeln und mit Kopftuch in der Waschküche. Als Hilfe dienten ihnen lediglich ein Siedhafen und allenfalls eine Wäsche-Schleuder. «Heute genügt dafür – wie auch für zahlreiche andere Arbeiten – ein Knopfdruck.» Maschinen und Apparate hätten die Hausarbeit zwar wesentlich erleichtert, erklärt der Museumsleiter. Trotzdem sei das Führen eines Familien-Haushalts nach wie vor eine anspruchsvolle Aufgabe.

«Der Selbstkocher war schon damals ein energetisches Wunderding.»

Beim Gang durch die Sonderausstellung kann man auf unterhaltsame Art in die Haushalt- und Hauswirtschaftswelt der vergangenen Jahrzehnte eintauchen. Manche Gegenstände bringen die Besuchenden auch zum Staunen. So etwa der sogenannte, die Wärme isolierende «Selbstkocher» aus dem letzten Jahrhundert, in welchem die nur kurz aufgekochten Speisen fertig garen. «Das war bereits in den 20iger Jahren ein energetisches Wunderding», so Ulrich Zwahlen. Auf diese Weise habe man Strom gespart und die Gerichte seien weder verkocht noch angebrannt. 

Das fleissige Hausmütterchen

Es lohnt sich, ebenfalls einen Blick in die ausgestellten (Koch-)Bücher zu werfen. Dabei entdeckt man Exemplare mit Titeln, die uns heute nur mehr ein Schmunzeln entlocken. Bücher wie «Das fleissige Hausmütterchen» oder «Wie Gritli haushalten lernt» zeigen jedoch anschaulich auf, wie sich das damals traditionelle Rollenbild der Frauen gewandelt hat. eps.

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