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Blick in Täler und Gipfel von CHLÖISU Friedli

Marco Michel im Solotheater über Chlöisu Friedli

Für zwei Vorstellungen seines Solotheaters «CHLÖISU – Die Wirklichkeit ist nicht alles» kehrt der Schauspieler Marco Michel wieder in seine Heimat Bolligen zurück. 

Um es gleich vorwegzunehmen: Eintrittskarten sind nur mehr für die Aufführung im Reberhaus vom 28. Februar (20.00 Uhr) verfügbar. Beim aktuellen Einpersonenstück stellt Marco Michel den Bluespianisten Chlöisu Friedli und dessen Musik in den Mittelpunkt. Das Publikum erwartet an diesem Abend Theater, Live-Musik und Elemente der bildenden Kunst. Die Bantiger Post sprach mit dem Schauspieler.

Warum freuen Sie sich darauf, wieder einmal in Ihrer alten Heimat aufzutreten?
Marco Michel: «Es ist für mich natürlich etwas Besonderes, an dem Ort aufzutreten, mit dem mich so viel verbindet, wo ich so viele Leute kenne, wo so viele Erinnerungen hochkommen. Die Resonanz auf die Auftrittsankündigung war überwältigend. Aufgrund der ausverkauften Aufführung am 27. wurde nun noch eine Zusatzvorstellung am 28. Februar angesetzt, was mich natürlich unglaublich freut».

Wie kamen Sie dazu, Ihr Solotheater primär Chlöisu Friedli zu widmen?
«Chlöisu Friedlis Musik kenne ich schon lange. Und je mehr ich den Menschen dahinter kennenlernte, desto mehr war ich fasziniert von ihm.»

«Ich verbringe den Tag, als ob ich in einem Buch blättere, ohne es eigentlich lesen zu wollen.»

Chlöisu Friedli

Was fasziniert Sie an diesem Blues-Pianisten?
«Seine Geschichte, seine Fähigkeit, Dinge aufs Wesentliche zu reduzieren und selbst Schweres scheinbar leicht wiederzugeben, sein Kampf mit der psychischen Erkrankung, sein Schalk, aber auch wie er bereits als Kind das Klavierspielen als seelische Nahrung empfand und wie er – ganz unkonventionell – Bärndütsch mit Blues kombinierte. Er ist seinen eigenen Weg gegangen.»

Warum lohnt es sich, Ihr Solotheater anzuschauen? Was bringt es den Besucher:innen?
«Jedenfalls ist es meine Hoffnung, dass das Publikum für 90 Minuten in eine andere Welt abtauchen kann. Ich möchte den Besucher:innen einen Blick in das Innenleben von Chlöisu Friedli gewähren, in seine Täler und seine Gipfel, einen Blick hinter die Musik quasi, die man heute noch von ihm kennt. Es geht in «CHLÖISU – Die Wirklichkeit ist nicht alles» jedoch nicht ausschliesslich um seine Biografie, sondern auch um die Frage, inwiefern wir Menschen die Wirklichkeit eigentlich selbst konstruieren.» 

Wo und mit welchem Stück treten Sie sonst noch auf?

«Ich bin nach wie vor mit dem Solo «EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE» unterwegs. Abgesehen davon studiere ich nebenberuflich Psychologie und bin ab und zu auch als bildender Künstler tätig.»

Erika Pulfer-Bill

Gratwanderung

Chlöisu Friedli war ein Pianist, der in den 70iger Jahren dem Blues das Berndeutsche beibrachte. Obschon von ihm nur ein Album existiert, kennt man dessen Musikstücke bis heute. Ebenso unvergesslich sind Friedlis Beobachtungen, etwa wenn er seine Aufenthalte in der psychiatrischen Klinik Waldau beschreibt. Sein Dasein war eine Gratwanderung zwischen ausgeprägter Lebenslust und Lebenskrisen. Seinem Leben setzte er frühzeitig ein Ende.

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