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Auf einen Kaffee mit Toni Fehr, Ruderer der OCEAN’S 4

Toni Fehr beim Kaffee mit der Bantiger Post im Bernapark Stettlen

Im Juni starten Sie in einem 4-er Mixed-Team am «WORLD’S TOUGHEST ROW» zum wohl härtesten Ruderrennen der Welt. Sind Sie und das Team bereit?
Bis zum Rennstart am 12. Juni gibt es noch viel Arbeit, aber wir sind auf Kurs.

Sie sind in Ittigen aufgewachsen. Wie wird aus einem waschechten Binnenländer ein Abenteurer, der über den Pazifik rudert?
Das frage ich mich ab und zu auch (schmunzelt). Ich habe die letzten 3 Jahre meinen Fokus aufs Segeln gelegt, bin Motorbootfahrer und verbringe oft und gerne Zeit am Meer, insbesondere auf Korsika. Die OCEAN’S 4 habe ich ursprünglich als eine der SeePerlen, also als Helfer unterstützt. Als letzten Herbst kurzfristig ein Teammitglied ausstieg, nahm ich die Challenge an und wurde selber Teil der Crew.

Von Beruf sind Sie LKW-Mechaniker. Wie wichtig sind diese Kenntnisse für die Überfahrt?
Meine Berufskenntnisse geben mir Sicherheit. Und sollten Geräte wie der Wasseraufbereiter den Geist aufgeben oder ein Problem mit dem Wasserkocher bestehen, erleichtert es die Überfahrt enorm, wenn der Schaden behoben und damit ein gewisser Luxus, wie z.B. warme Mahlzeiten, aufrechterhalten werden kann.

Eine Pazifiküberquerung von Monterey bis auf das hawaiianische Kauai mit rund 4444 km Länge ist schon ein wenig verrückt. Sind Sie ein Adrenalinjunkie?
Nein, ich bin kein Adrenalinjunkie. Ich bin Teil eines faszinierenden Teams, das schon viel auf die Beine gestellt hat. Für mich persönlich erhoffe ich mit dem Verlassen meiner Komfortzone eine Art Restart und neuen Blick auf das Leben. 

Wie gehen Sie mit dem Mangel an Privatsphäre um? Sie werden während über einem Monat keine Rückzugsmöglichkeiten haben.
Als sehr aufgeschlossene Person habe ich etwas weniger Mühe mit dem Verzicht auf Privatsphäre, beispielsweise beim Gang auf den Toiletteneimer zwischen den rudernden Teammitgliedern. Hingegen sehe ich für mich die fehlende Rückzugsmöglichkeit und insbesondere den kleinen Bewegungsradius als eine Herausforderung.

Wie oft trainieren Sie pro Woche und wie bereiten Sie sich konkret vor?
Als Team trainieren wir regelmässig auf dem Thunersee und haben uns im Januar intensiv auf dem Mittelmeer auf das Rennen vorbereitet. Um genügend Vorbereitungszeit fürs Training zu haben, habe ich mein    Arbeitspensum auf 80% gesenkt. Jeden 2. Tag       trainiere ich eine Stunde auf dem Ergometer, mache aber auch viel Yoga und mentales Training. Der Körper und der Kopf müssen beide parat sein.

Gemeinsam mit Ihren drei Mitstreitenden werden Sie zwischen 35 und 55 Tage auf dem Pazifik unterweg sein, wobei Sie Tag und Nacht jeweils 2h rudern und maximal 90 Minuten am Stück schlafen. Ist ein solcher Schlafmangel nicht problematisch?
In Italien haben wir bereits 72 Stunden in diesem Rhythmus absolviert und es ist mir erstaunlich leichtgefallen. Boot – Meer – Himmel – Horizont: Der Geist ist auf See wesentlich weniger Reizen ausgesetzt und der Schlaf während den 90 Minuten sofort da. Für mich ist dies eine Frage der Gewöhnung und mentalen Einstellung.

Macht Ihnen Ihr Mut manchmal auch Angst?
Ja, in Bezug auf die Gesundheit kenne ich schon auch Angst, der Fokus bleibt aber klar auf dem Positiven. 

Auf was freuen Sie sich besonders?
Darauf, das Meer und seine Fauna zu erleben.

Corinne Fischer

Infobox
Toni Fehr ist in Worblaufen aufgewachsen und wohnhaft. Aktuell bereitet sich der 35-jährige gelernte LKW-Mechaniker als Mitglied der OCEAN’S 4 intensiv auf das erste «WORLD‘S TOUGHEST ROW»  Ruderrennen von Monterey nach Hawaii vor. Nach dem Rennen plant er, auf einer Segelyacht anzuheuern und das Hochsee-Segelpatent zu erwerben.
Wer Toni und sein Team unterstützen möchte, findet ab 10 Fr. via Homepage www.oceans4.ch verschiedene originelle Unterstützungsmöglichkeiten.

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