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Auf einen Kaffee mit Astrid Bärtschi Mosimann, Regierungsrätin

Astrid Bärtschi Mosimann beim Latte Macchiato im Bernapark

Frau Bärtschi, am 1. Juni werden Sie Ihr neues Amt als Regierungsrätin des Kantons Bern antreten. Auf was freuen Sie sich besonders?
Ich freue mich auf alles. In meiner Funktion als Regierungsrätin werde ich sehr viele Leute kennenlernen und darf mich mit spannenden Themen auseinandersetzen. Ich gestalte gerne aktiv mit.

Diesen Monat wurden Sie wegen der Unvereinbarkeit der Ämter als höchste Ostermundigerin aus dem GGR verabschiedet. Ein emotionaler Moment?
Ja, schon. Ich habe sehr gerne Gemeindepolitik betrieben und mich über die sympathische Verabschiedung gefreut.

Was gefällt Ihnen an Ostermundigen, was an der Region Worblental?
Ostermundigen ist stadtnah, gut erschlossen und hat viele schöne Ecken. Ich bin ein Agglokind und hier aufgewachsen. Die Region bedeutet für mich Heimat.

Wie haben Ihre letzten Wochen ausgesehen? Eher die Ruhe vor dem Sturm oder volle Fahrt voraus?
Während sieben Monaten intensiven Wahlkampfs war meine Agenda vollständig durchgetaktet. Regierungsrätin wird man nicht im Schlafwagen (schmunzelt). Direkt nach den Wahlen nahm ich mir deshalb eine zweiwöchige Erholungspause. Danach galt es, Projekte abzuschliessen und Anfang Mai hat bereits mein Einführungsprogramm begonnen.

Mit Ihrer Wahl sind Sie eine öffentliche Person geworden. Begegnen Ihnen die Leute anders als vorher?
Teilweise ja, aber auf sympathische Weise. Besonders in den ersten Wochen nach meiner Wahl kalkulierte ich jeweils etwas mehr Zeit ein, wenn ich zu Fuss die Stadt hinunterlief.

Ihr neues Amt bringt viel Verantwortung aber auch viel Status und Macht mit sich. Was hilft Ihnen, die Bodenhaftung zu wahren?
Mein enges Umfeld. Und die Tatsache, dass ich nicht mehr zwanzig bin. Ich bin mir bewusst, dass vieles mit meinem Amt verknüpft ist und dieses gilt erst mal für vier Jahre.

Was hat Sie dazu bewogen, sich politisch zu engagieren?
Ich war schon immer politisch interessiert und habe damals mit der BDP eine Partei gefunden, die meine Werte spiegelt. Als ich mich entschloss, der Partei beizutreten, war für mich als Vereinsmensch klar, dass ich mitwirke und nicht nur Passivmitglied sein werde.

Werte werden von Ihrer Partei, der Mitte, stark gewichtet. Welche Werte sind für Sie persönlich zentral?
Freiheit, Solidarität, Verantwortung und Liberalismus sind mir sehr wichtig. Der Staat soll nur regeln, was unbedingt nötig ist.

Was macht einen guten Politiker / eine gute Politikerin aus?
Ein gutes Gespür für Opportunitäten, Situationen und die Stimmung innerhalb der Politik und der Bevölkerung. Und natürlich auch Kompromissbereitschaft, Durchsetzungswillen und die Fähigkeit, Mehrheiten zu beschaffen.

Ist Politik elitär?
Es besteht das Risiko, dass man sich innerhalb seiner Polit-Bubble bewegt. Indes ist es entscheidend, den Kontakt zur Bevölkerung zu wahren und politische Inhalte verständlich zu vermitteln. Eine Demokratie lebt davon, dass sich möglichst viele Menschen politisch engagieren. Deshalb befürworte ich auch das Stimmrechtalter 16, denn Jugendliche sollten dann abgeholt werden, wenn ihr Interesse an der Politik erwacht.

Corinne Fischer

Zur Person
Die 49-jährige Mitte Politikerin und Juristin Astrid Bärtschi Mosimann ist in Ostermundigen aufgewachsen und tritt am 1. Juni 2022 ihr Amt als Vorsteherin der Finanzdirektion des Kantons Bern an. Sie ist verheiratet, Mutter eines Teenagers und verbringt ihre Freizeit gerne mit Reiten.

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