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«Auch wir auf der Verwaltung wollen Erfolge feiern»

René Bergmann: als Gärtnermeister 

Als Quereinsteiger hielt René Bergmann 2013 Einzug in die Bolliger Exekutive. Zehn Jahre später schaffte er die Wahl zum Gemeindepräsidenten und vor rund 100 Tagen trat er sein Amt an. Grund genug, um dem Mitte-Politiker einige Fragen zu stellen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Die erste Zwischenbilanz des 57-jährigen Gärtnermeisters und dreifachen Familienvaters fällt durchwegs positiv aus, obschon die Arbeitstage lang und die Erholung kurz ist. Im Interview mit der Bantiger Post zeigt René Bergmann in gewissen Bereichen erste Verbesserungsmöglichkeiten auf. 

Ihr Fazit nach drei Monaten als Gemeindepräsident in Stichworten:
René Bergmann: «Spannende, vielseitige und intensive Arbeit. Offener und herzlicher Empfang auf der Gemeindeverwaltung. Tolle, motivierte Mitarbeitende, die vielfach sehr gute Arbeit leisten. (Noch) fehlende Balance zwischen Amt, Betrieb und Familie.»

Was war wie erwartet? Was anders?
«Den Gemeinderatsbetrieb kenne ich bereits seit zehn Jahren aus eigener Erfahrung. Neu für mich war hingegen die Rolle, die ich in der Exekutive spiele. Als Gemeindepräsident übernehme ich in vielen Bereichen den Lead und ich habe dementsprechend den Anspruch, alle Geschäfte zu  kennen. Dies bedingt eine grosse Vorbereitung und kann bisweilen sehr anstrengend sein.»

Sind Sie mit Ihrer Amtsführung zufrieden? Wo sehen Sie Verbesserungspotential?
«Zu viel Zufriedenheit macht träge, stete Unzufriedenheit krank. Verbesserungsmöglichkeiten sehe ich unter anderem bei der Kommunikation sowie in den Bereichen Strukturen und Organisation.»

Wie kommen Sie mit dem grossen Zeitdruck und der Mehrfachbelastung zurecht?
«Grundsätzlich finde ich es toll, mit 57 Jahren nochmals eine neue Aufgabe anpacken zu dürfen. Die Belastung ist jedoch spürbar, denn die Tage sind lang und für kurze Verschnaufpausen fehlt meistens die Zeit. Zurücklehnen liegt leider kaum drin.»

«Die Arbeit ist spannend, die Belastung spürbar.»

René Bergmann

Was kommt beim Spagat zwischen Amt, Beruf und Familie primär zu kurz?
«Die Freizeit und die Erholung.»

Haben Sie demnach Ihre Wahl zum Gemeindepräsidenten in gewissen Momenten schon bereut?
«Nein, noch nie!»

Ein guter Draht zur Bevölkerung ist wichtig. Haben Sie den bereits gefunden?
«Ich denke schon. Meine bisherigen Erfahrungen waren jedenfalls bereichernd und positiv. Die Menschen sprechen mich auf der Strasse, in Geschäften, in der Gärtnerei oder bei Anlässen an,  spenden mir Lob oder äussern Kritik. Durch diese Begegnungen habe ich viel Neues über Bolligen gelernt. Eigentlich glaubte ich, schon viel zu wissen…. .»

Welche Geschäfte liegen Ihnen besonders am Herzen?
«Die Finanzen. Eine gute Finanzstrategie zeigt mögliche Lösungsansätze auf, beispielsweise, wenn es um die Finanzierung von Grossinvestitionen geht. Zu meinen grossen Anliegen zählt auch der Umbau des Flugbrunnen-Schulhauses zur Gemeindeverwaltung. Dieses Bauprojekt bietet zudem die Möglichkeit, die Art der Zusammenarbeit in den neuen Räumlichkeiten zu überdenken. Auch die Schulraumplanung ist aufgrund stetig wachsender Schülerzahlen ein wichtiges Thema.»

Kleine Freuden bereichern den Alltag, beruflich und privat. Gilt dies auch für Sie?
«Selbstverständlich. Ich freue mich beispielsweise über einen gelungenen Anlass, ein gutes Gespräch, erfolgreiche Verhandlungen oder den Durchbruch zu einem ausgewogenen Budget. Solche Aufsteller sind wichtig und wertvoll, denn auch Behördenmitglieder und GV-Mitarbeitende wollen Erfolge feiern. Und ja, ich freue mich natürlich auf zwei Wochen Sommerferien mit meiner Frau Annemarie und unserer jüngsten Tochter Lara.»

Erika Pulfer-Bill

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