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Interview mit den drei Kandidierenden fürs Ittiger Gemeindepräsidium

v.l.n.r.: René Hug, Simone Stöcklin und Thomas Stauffer

Am 3. November 2024 treten mit René Hug, Simone Stöcklin und Thomas Stauffer gleich drei Kandidierende im Kampf ums Ittiger Gemeindepräsidium an. Seit ihrer Nominierung liegen bereits einige intensive Wochen hinter den Dreien, die alle die Nachfolge des langjährigen, scheidenden Gemeindepräsidenten Marco Rupp übernehmen wollen. Nun steigt der Wahlkampf in die letzte Phase. Um René Hug, Simone Stöcklin und Thomas Stauffer etwas ausführlicher kennenzulernen und einen direkten Vergleich zu ermöglichen, hat die Bantiger Post alle drei mit denselben 9 Fragen konfrontiert.

René Hug (SP)

Was gefällt Ihnen besonders in Ittigen?
Die vielen freundlichen Menschen, mit welchen ich als Gemeinderat seit Jahren interessante Gespräche führen konnte. Ich schätze auch die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Nähe zur Stadt Bern.

Wo sehen Sie in Ihrer Gemeinde noch Luft nach oben?
Ganz klar bei der heute fast nicht vorhandenen Bürgerinnen- und Bürger-Mitwirkung bei politischen Prozessen und Entscheiden. 

Welches sind für Sie die wichtigsten Projekte, die in Ittigen in den nächsten Jahren anstehen?
Reformen in Politik und Verwaltung.

Weshalb sollte die Stimmbevölkerung gerade Sie am 3. November zum Gemeindepräsidenten küren?
In meinen 20 Jahren aktiver Behördenarbeit in Ittigen, davon 8 Jahre in der Exekutive (Gemeinderat), habe ich mir Erfahrung und Kompetenz in allen Bereichen der kommunalen Politik angeeignet. Dies kommt allen Bürgerinnen und Bürgern aber auch den Mitarbeitenden auf der Verwaltung und in den Gemeindebetrieben zugute, und das ab meinem ersten Amtstag.

Die Menschen in der Schweiz werden immer älter. Wenn Sie das Gemeindepräsidium übernehmen, wie wollen Sie sich für die Generation Ü65 einsetzen?
Die Gemeinde Ittigen setzt sich schon heute stark für alle Generationen und besonders für Ü65 ein. Dies ist ein Verdienst des Gemeinderats auch aus den letzten Legislaturen und dies werde ich sowohl als Gemeinderat wie auch als Gemeindepräsident zusammen mit meinen Amtskolleginnen und -kollegen weiterführen.

Und worauf dürfen sich die Jungen freuen?
Auf eine in der Region beste Schulinfrastruktur mit einem fortschrittlichen Bildungswesen.

Sind Sie eher eine Top-Down-Führungskraft oder befürworten Sie flachere Hierarchien?
Ich bin und war nie ein Freund von Hierarchien. Wichtig ist der gemeinsame Glaube an den Erfolg und das Ziehen am selben Strick, oder auf Neudeutsch: Teamwork.

Wenn Sie nicht politisch unterwegs sind, was macht Ihnen in Ihrer Freizeit besonders Freude?
Ich bin ein Technik-Fan und mich begeistert von der Unterhaltungselektronik über die digitale Welt bis zu Fahrzeugen eigentlich alles. Gerne bin ich auch auf Reisen, geniesse die Freizeit mit der Familie und verfolge intensiv meinen Lieblingssport Fussball. Und Musik darf nicht fehlen, denn diese hat mich in meinem ganzen Leben begleitet.

Wie haben Sie den bisherigen Wahlkampf erlebt?
Wie auch in den letzten Wahljahren: fair und kollegial. 

Zur Person

René Hug
René Hug wohnt seit 27 Jahren in Ittigen. Der 61-jährige Politiker ist verheiratet und im Quartier Mannenberg zu Hause. Er ist diplomierter Betriebswirtschafter HF und engagiert sich aktuell als Projektleiter.

Simone Stöcklin (Die Mitte)

Was gefällt Ihnen besonders in Ittigen?
Das familiäre Umfeld und die Natur.

Wo sehen Sie in Ihrer Gemeinde noch Luft nach oben?
Es gibt kaum bezahlbaren Wohnraum für den Mittelstand.

Welches sind für Sie die wichtigsten  Projekte, die in Ittigen in den nächsten Jahren anstehen?
Die grossen Hochbauprojekte sowie der Erhalt unserer Infrastruktur. Zudem die positive Quartierentwicklung weiterführen und die Gemeinde für den Klimawandel fit machen. 

Weshalb sollte die Stimmbevölkerung gerade Sie am 3. November zur Gemeindepräsidentin küren?
Als Gemeinderätin habe ich die Verwaltung kennengelernt mit ihren Herausforderungen und Stärken. Fachkräftemangel, die grossen Projekte und die zukünftigen Herausforderungen belasten die Mitarbeitenden. Es gilt Sorge zu den Mitarbeitenden zu tragen und ein modernes, effizientes Arbeitsklima zu schaffen. Als Departementsvorsteherin Tiefbau konnte ich viel Erfahrung im Bereich Bauwesen erlangen. Seit vielen Jahren engagiere ich mich in verschiedenen Vereinen, z.B. im Vorstand des Frauenvereins Ittigen. Mit mir hätten die Vereine eine starke Unterstützerin an ihrer Seite. Ich stehe mitten im Leben und kenne die vielen Herausforderungen der Bevölkerung. Empathie, Offenheit und Transparenz sind mir wichtig. Nur zusammen können wir eine starke Gemeinde werden.

Die Menschen in der Schweiz werden immer älter. Wenn Sie das Gemeindepräsidium übernehmen, wie wollen Sie sich für die Generation Ü65 einsetzen?
Der Bau von altersgerechten Wohnungen soll gefördert werden, um selbstbestimmtes Wohnen zu ermöglichen.

Und worauf dürfen sich die Jungen freuen?
Ich möchte mich für einen Treffpunkt für Teenager ab 15 Jahren einsetzen und einen Kunstrasen zum Fussballspielen. 

Sind Sie eher eine Top-Down-Führungskraft oder befürworten Sie flachere Hierarchien?
In einer Verwaltung ist die Top-Down-Führung am effizientesten. Aufgaben der obersten Führung sind die Kontrolle sowie strategische Entscheidungen. Eine transparente und offene Kultur ist dabei wichtig.

Wenn Sie nicht politisch unterwegs sind, was macht Ihnen in Ihrer Freizeit besonders Freude?
Mit meiner Familie und Freunden die Natur und Bergwelt geniessen.

Wie haben Sie den bisherigen Wahlkampf erlebt?
Die Mitte ist unabhängig angetreten. Ich erlebe im Wahlkampf sehr viel Zustimmung und Unterstützung aus der Bevölkerung. Das ist die schöne Seite dieser intensiven Zeit.

Zur Person

Simone Stöcklin
Simone Stöcklin wohnt seit 6 Jahren in Ittigen. Die 40 Jahre alte Mitte-Politikerin ist ver-
heiratet und Mutter von drei Kindern und im Quartier «Wohnen im Park» zu Hause. Sie ist gelernte Kauffrau mit Matura und engagiert sich aktuell als Gemeinderätin Departement Tiefbau und Gemeindebetreibe sowie im Verwaltungsrat ARA Worblental. 

Thomas Stauffer (BVI)

Was gefällt Ihnen besonders in Ittigen?
Die Nähe zur Stadt mit gut ausgebauten Angeboten für Freizeit, Kultur und Sport. Zudem gefallen mir die nahen Erholungsgebiete zwischen Aare und nahegelegenen Wäldern.

Wo sehen Sie in Ihrer Gemeinde  noch Luft nach oben?
Ittigen benötigt wieder ein attraktives Zentrum mit einem breiten Angebot an lokalem Gewerbe.

Welches sind für Sie die wichtigsten Projekte, die in Ittigen in den nächsten Jahren anstehen?
Die gute Umsetzung von bereits beschlossenen Projekten liegt mir am Herzen. Besonders im Bereich der Schulen stehen wichtige Veränderungen an.

Weshalb sollte die Stimmbevölkerung gerade Sie am 3. November zum Gemeindepräsidenten küren?
Mir liegt eine gute Führung des Gemeinderates – welcher neu aufgestellt wird – sowie der Verwaltung am Herzen und da bringe ich genügend Erfahrung mit. Zudem kommuniziere ich offen, gehe auf Leute zu, nehme deren Bedürfnisse auf und erarbeite im Team ausgewogene Lösungen. Herausforderungen packe ich mit viel Leidenschaft und Engagement an.

Die Menschen in der Schweiz werden immer älter. Wenn Sie das Gemeindepräsidium übernehmen, wie wollen Sie sich für die Generation Ü65 einsetzen?
Dank meiner beruflichen Tätigkeit kenne ich das Thema Barrierefreiheit bestens. Hier sind Schwellen weiter zu reduzieren. Ältere Personen gewichten die Themen öffentlicher Verkehr und Sicherheit höher. Ich werde die enge Zusammenarbeit mit U100 suchen und bin für Anliegen von Senior:innen offen.

Und worauf dürfen sich die Jungen freuen?
Dank der guten finanziellen Situation unserer Gemeinde sind weiterhin Investitionen in Freizeit- und Sportanlagen möglich. Auch die Vereine werden weiterhin breit unterstützt, welche wichtig für unsere Gemeinde sind.

Sind Sie eher eine Top-Down-Führungskraft oder befürworten Sie flachere Hierarchien?
Flache Hierarchien! Der Gemeinderat ist für die politische Führung zuständig und die Verwaltung für eine effiziente und bürgernahe Umsetzung. Zudem führt jeder Gemeinderat sein Departement selbständig.

Wenn Sie nicht politisch unterwegs sind, was macht Ihnen in Ihrer Freizeit besonders Freude?
Ich verbringe gerne die Freizeit mit meiner Familie. Wir sind häufig in Schwimmbädern, auf Eisbahnen, Fussballfeldern und Fahrrädern sowie in der Natur anzutreffen.

Wie haben Sie den bisherigen Wahlkampf erlebt?
Ich erfahre viel Zuspruch bei Gesprächen mit der Bevölkerung. Zudem spüre ich die volle Unterstützung des BVI-Vorstandes, der BVI- Gemeinderäte, der ehemaligen Gemeindepräsidenten sowie vieler anderer Persönlichkeiten.

Zur Person

Thomas Stauffer (BVI)
Thomas Stauffer wohnt seit über 23 Jahren in Ittigen. Der 55-jährige BVI-Politiker ist verheiratet und Vater von zwei schulpflichtigen Kindern. Er ist Betriebswirtschafter, Ingenieur und Geschäftsführer.

Corinne Fischer (Das Interview mit den Kandidierenden wurde schriftlich geführt.)
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