Skateboardbauer Dietsch
Mit dem Projekt Mooswerk ist in Ostermundigen vor zwei Jahren eine innovative Zwischennutzung entstanden. Eine der 10 Mietparteien ist Dieter Heiniger, der in seiner Werkstatt Skate- und Surfboards herstellt und den Verein Mooswerk DIY mit eigenem Skatepark mitgegründet hat.
Auf dem Areal an der Ecke Moosweg /Forelstrasse haben junge Handwerksbetriebe, Künstler, eine WG und im Soussol ein Verein mit Skatepark eine Heimat gefunden und können das Gelände sicher noch bis Ende 2023 zwischennutzen.
Der Hölzerne
Hier zu Hause ist auch Dieter «Dietsch» Heiniger mit seinem Ein-Mann-Handwerksatelier EL MADERO, was auf Deutsch so viel wie «der Hölzerne» bedeutet. Dietsch ist gelernter Schreiner und stellt hier im Mooswerk Skate- und Surfboards, aber auch Möbel aus Holz her. Auf die Frage, wie einer aus einem Binnenland auf die Idee komme, Surfboards fürs Wellenreiten herzustellen, grinst Dietsch und erzählt, dass er bereits als Kind auf dem Skateboard stand und dann als 12-jähriger via einen Hollywood-Streifen aufs Surfen und Fallschirmspringen aufmerksam wurde. Während letzteres beim einmaligen Versuch blieb, wurde aus dem Surfen neben dem Skateboarden seine zweite grosse Leidenschaft.
Canadian Wood
Bei EL MADERO wird mit Hingabe gearbeitet und handwerkliches Können mit viel Wissen und Liebe zum Skate- und Surfsport vereint. Design, Funktionalität und Nachhaltigkeit stehen im Fokus. Die Bretter werden mit möglichst umweltfreundlichen Mitteln behandelt, die Surfboards aus Schweizer Holz hergestellt. Für die Skateboards wird kanadischer Bergahorn verwendet, denn daran führt kein Weg vorbei. Der kanadische Bergahorn weist mit seiner Beschaffenheit die ideale Härte für Skateboards auf und hat sich in der Szene durchgesetzt.
Höhere Lebensdauer
Ein Mundiger Skateboard kostet um die CHF 120.–. Dies ist etwa 3mal so viel, wie ein Brett inklusive Porto, das direkt aus den Staaten oder Kanada geliefert wird. Und dennoch sind die Skateboards von Dietsch unter dem Strich günstiger, da er jedes Skateboard einzeln presst und nicht industriell im Stapel. Dadurch halten die Bretter etwa 10mal so lange, bis sie brechen. Reich wird man bei der Herstellung von kleinen Serien eher nicht, aber es ermöglicht ein Leben für die Passion.
«Eigener Skatepark im Keller»
Dietsch trainiert täglich auf dem Skateboard und setzt sich für den Sport ein. So haben der 46-jährige und seine Kollegen den Verein Mooswerk DIY gegründet und einen eigenen, eindrücklichen Skatepark im Untergeschoss des Gebäudes gebaut. Hier darf nur fahren, wer sein Brett bereits beherrscht, da die Mitglieder die Anlage für fortgeschrittene Skateboarder konstruiert haben und diese sich für Anfänger nicht eignet. Interessierte können sich via Verein für eine Testfahrt melden.